Wie Sie das beste Wertpapierdepot für Ihr Kind eröffnen: Der umfassende Praxisratgeber für Deutschland

Warum lohnt sich ein Investmentkonto für Kinder gerade jetzt?

In Deutschland setzen immer mehr Familien auf ein Wertpapierdepot für Kinder, um langfristig Vermögen für die nächste Generation aufzubauen. Klassische Sparbücher bieten kaum noch Zinsen – mit einem Junior-Depot haben Eltern die Möglichkeit, das Ersparte ihrer Kinder gezielt in Aktien, ETFs oder Fonds anzulegen und so von den Renditechancen der Kapitalmärkte zu profitieren. Die Deutsche Bundesbank bestätigt: Immer mehr Minderjährige besitzen bereits ein Depot, um später etwa das Studium, den Führerschein oder den Start ins Berufsleben zu finanzieren.

Was ist ein Junior-Depot und welche Vorteile bietet es?

Ein Junior-Depot ist ein Depotkonto, das auf den Namen des Kindes eröffnet und von den Eltern (oder Erziehungsberechtigten) verwaltet wird. Damit können Sie in Aktien, Fonds oder ETFs investieren und vom Zinseszinseffekt profitieren. Je früher Sie starten, desto stärker wirkt der Faktor Zeit – und desto mehr kann aus kleinen Beträgen ein großes Vermögen entstehen. Gleichzeitig lernen Kinder den Umgang mit Geld und Wertpapieren von Anfang an.

Welche Kontomodelle und Anbieter gibt es in Deutschland?

Eltern können zwischen verschiedenen Depotarten wählen:

  • Junior-Depot bei Direktbanken oder Filialbanken (z.B. Deutsche Bank, Comdirect, Consorsbank)
  • Sparpläne auf ETFs oder Fonds (oft schon ab 1 € monatlich)
  • Klassische Sparprodukte wie das Kinder-Sparkonto oder Ausbildungsversicherungen

Ein Junior-Depot bietet meist die größte Flexibilität und die besten Renditechancen. Viele Banken locken mit niedrigen oder sogar komplett entfallenden Depotgebühren für Minderjährige.

Schritt-für-Schritt: So eröffnen Sie ein Kinderdepot in Deutschland

Mit diesen Schritten gelangen Sie einfach und sicher zum Wertpapierdepot für Ihr Kind:

  1. Auswahl der Bank oder des Brokers (Vergleich der Gebühren und Angebote lohnt sich!)
  2. Bereithalten aller Dokumente: Personalausweis oder Reisepass der Eltern, Geburtsurkunde oder Kinderausweis, Nachweis des Wohnsitzes
  3. Online-Antrag ausfüllen oder Beratungstermin in der Filiale vereinbaren
  4. Legitimation durchführen (oft per VideoIdent oder PostIdent)
  5. Depot eröffnen, Sparplan einrichten und regelmäßige Einzahlungen vornehmen

Die meisten Direktbanken ermöglichen heute eine bequeme Online-Eröffnung innerhalb weniger Tage.

Notwendige Unterlagen für die Depoteröffnung

Folgende Dokumente werden in der Regel benötigt:

  • Personalausweis/Reisepass eines Elternteils
  • Geburtsurkunde oder Kinderausweis des Kindes
  • Meldebescheinigung (Wohnsitznachweis)
  • Steuer-ID von Eltern und Kind
  • Gegebenenfalls Einwilligung beider Elternteile

Banken informieren auf ihren Websites über mögliche zusätzliche Anforderungen.

Welche Anlageprodukte sind für Kinder geeignet?

Beliebt sind ETF-Sparpläne und breit gestreute Indexfonds mit niedrigen Gebühren. Bereits mit monatlichen Beträgen ab 25 € kann langfristig ein ansehnliches Vermögen aufgebaut werden. Wer für den Führerschein oder das Studium sparen möchte, setzt am besten auf risikoarme und breit gestreute Produkte.

Der Zinseszinseffekt – so wächst das Depot über Jahre

Ein Rechenbeispiel: Wer monatlich 50 € über 15 Jahre in einen ETF mit durchschnittlich 6% Rendite einzahlt, kann mit über 13.000 € rechnen – das sind deutlich mehr als die eingezahlten 9.000 €. Je früher der Sparplan beginnt, desto stärker wirkt der Zinseszinseffekt.

Gebühren und Steuern: Worauf sollten Sie achten?

Junior-Depots sind meist gebührenfrei oder sehr günstig. Dennoch sollten Sie auf Ordergebühren und Fonds-Kosten (TER) achten. Steuerlich gilt: Jedes Kind hat einen eigenen Sparer-Pauschbetrag (aktuell 1.000 € jährlich). Überschüssige Kapitalerträge unterliegen der Abgeltungssteuer, können aber durch geschickte Planung vermieden werden. Bei größeren Schenkungen greifen Schenkungssteuergrenzen (derzeit 400.000 € pro Kind von jedem Elternteil).

Rechtliches: Wem gehört das Depot und was passiert bei Volljährigkeit?

Das Vermögen im Junior-Depot gehört rechtlich immer dem Kind. Mit Erreichen der Volljährigkeit (in Deutschland meist mit 18 Jahren) erhält das Kind die alleinige Verfügungsgewalt. Für Schenkungen gelten steuerliche Grenzen und Dokumentationspflichten. Eine transparente Verwaltung schützt vor späteren Streitigkeiten.

Finanzbildung: Gemeinsames Lernen mit dem Kinderdepot

Das Junior-Depot ist nicht nur ein Sparinstrument, sondern eine Chance für frühe finanzielle Bildung. Viele Banken bieten kindgerechte Apps und Erklärvideos, mit denen Eltern und Kinder gemeinsam die Welt der Börse entdecken. So lernen Kinder den verantwortungsvollen Umgang mit Geld von Anfang an.

Praxisbeispiel: Mit dem ETF-Sparplan zum Studienstartkapital

Eine Familie aus München startete zur Geburt ihrer Tochter einen ETF-Sparplan mit 50 € monatlich. Zum 18. Geburtstag stand ein fünfstelliger Betrag zur Verfügung – und das Kind profitierte von stabilen Renditen und wertvollem Finanzwissen.

Checkliste: Was Sie vor der Depoteröffnung prüfen sollten

  • Ziele und Anlagehorizont (Studium, Ausbildung, Startkapital) klar definiert?
  • Anbieter, Gebühren und Produkte sorgfältig verglichen?
  • Alle notwendigen Dokumente vorhanden?
  • Steuerliche Freibeträge und Schenkungsgrenzen berücksichtigt?
  • Kind in die Finanzentscheidungen mit einbezogen?

Fazit: Ein Junior-Depot ist der beste Start in die finanzielle Selbstständigkeit

Ein Wertpapierdepot für Kinder schenkt Unabhängigkeit, Wissen und solide finanzielle Grundlagen. Wer heute früh mit kleinen Beträgen beginnt, ermöglicht seinem Kind morgen mehr Freiheit und Sicherheit. Planen Sie jetzt vorausschauend und investieren Sie gemeinsam in eine stabile Zukunft.

※ Diese Informationen dienen der allgemeinen Orientierung. Die endgültige Entscheidung und Verantwortung für Investitionen und Depoteröffnungen liegt bei den Lesern. Lassen Sie sich im Zweifelsfall immer professionell beraten.