Stellen Sie sich vor, Sie betreten nach einem langen Arbeitstag Ihr Badezimmer und entdecken dunkle Schimmelflecken entlang der alten Silikonfuge in der Dusche. In vielen deutschen Haushalten sind wenig belüftete Bäder und hohe Luftfeuchtigkeit nach dem Duschen eine ideale Brutstätte für Schimmelpilze. Mit dieser detaillierten, aber dennoch anfängerfreundlichen Anleitung lernen Sie, wie Sie alte, schimmelverseuchte Silikonfugen entfernen und durch neues, pilzresistentes Sanitärsilikon ersetzen – für ein hygienisches und optisch perfektes Badezimmer.
Warum Schimmel im Bad so hartnäckig ist
Während einer einzigen Dusche kann die Luftfeuchtigkeit auf über 80 % steigen. Fehlt eine leistungsstarke Lüftung – sei es ein Fenster oder eine moderne mechanische Lüftungsanlage –, bleiben Wände und Fugen oft feucht. Das Umweltbundesamt schätzt, dass rund 15 % der deutschen Wohnungen von Schimmelbefall betroffen sind. Lang anhaltende Feuchtigkeit ermöglicht Schimmelsporen ein rasches Wachstum, das nicht nur unschön aussieht, sondern auch Allergien und Atemwegsbeschwerden begünstigen kann.
Vorbereitung: Werkzeuge und das richtige Sanitärsilikon auswählen
Bevor Sie beginnen, stellen Sie sicher, dass folgende Werkzeuge und Materialien bereitliegen:
- Universalmesser oder Cuttermesser
- Spezieller Silikonentferner (Gel)
- Abdeck- und Malerkrepp (etwa 2 cm breit)
- Silikonpistole
- 100 % Sanitärsilikon mit Fungizid-Zusatz
- Fugenglätter oder glattes Kunststoffwerkzeug
- Schutzhandschuhe und Schutzbrille
Dr. Jana Müller, Schimmelexpertin am Fraunhofer-Institut für Bauphysik, empfiehlt, Sanitärsilikon alle zwei Jahre zu erneuern, um dauerhaft eine intakte Abdichtung zu gewährleisten. Nutzen Sie Apps wie die TÜV-geprüfte Hornbach-App, um Bewertungen von pilzresistenten Produkten einzusehen und gezielt nach „Sanitärsilikon Dusche“ zu suchen.
Altes Silikon sicher entfernen
Schneiden Sie das alte Silikon mit dem Cuttermesser vorsichtig längs der Fuge an beiden Seiten ein. Achten Sie auf einen flachen Winkel, um Fliesen und Acryloberflächen nicht zu zerkratzen. Hartnäckige Reste lassen sich mit einem Silikonentferner-Gel aufweichen–lassen Sie es 10–15 Minuten einwirken und kratzen Sie das Silikon mit einem Kunststoffspachtel heraus. Anschließend spülen Sie den Bereich gründlich mit Wasser ab, um chemische Rückstände zu neutralisieren.
Flächen reinigen, desinfizieren und vollständig trocknen
Sprühen Sie eine handelsübliche Schimmel-Entferner-Lösung oder eine Mischung aus einem Teil Haushaltschlor und zehn Teilen Wasser in die Fugen. Schrubben Sie mit einer weichen Bürste und spülen Sie danach sorgfältig ab. Nutzen Sie Ihren Badlüfter oder einen kleinen Ventilator, um die Fläche mindestens eine Stunde lang zu trocknen. Ein feuchter Untergrund unterbindet die Haftung des neuen Silikons und kann zu erneutem Schimmelwachstum führen.
Malerkrepp für eine saubere Kantenführung anbringen
Kleben Sie beidseitig der gereinigten Fuge Malerkrepp auf, dabei lassen Sie einen Abstand von etwa 1–2 mm breiter als Ihre spätere Silikonlinie. Dieses Vorgehen sorgt für gerade, professionelle Linien und erleichtert die nachträgliche Reinigung. Drücken Sie die Kanten des Klebebands fest an, damit kein Dichtmittel darunterläuft.
Neues Sanitärsilikon fachgerecht auftragen
Schneiden Sie die Spitze der Kartusche in einem 45°-Winkel und in der passenden Größe zur Fugenbreite zu. Setzen Sie die Kartusche in die Silikonpistole ein und führen Sie die Düse in einem gleichmäßigen Tempo entlang der Fuge. Vermeiden Sie ruckartige Bewegungen: Ein zu schnelles Vorgehen erzeugt Lücken, zu langsames Arbeiten führt zu hässlichen Wülsten.
Glätten und Nachbearbeiten für ein perfektes Ergebnis
Glätten Sie das frische Silikon mit dem Fugenglätter oder einem mit Spülmittelwasser befeuchteten Finger. Entfernen Sie das Malerkrepp vorsichtig, solange das Silikon noch leicht formbar ist, um scharfe, saubere Kanten zu erhalten. Kontrollieren Sie abschließend die Fuge auf Lufteinschlüsse oder Hohlstellen und bessern Sie diese umgehend aus.
Aushärten lassen und Schimmel langfristig vorbeugen
Lassen Sie das neue Silikon 24–48 Stunden ungestört aushärten. Vermeiden Sie in dieser Zeit Spritzwasser und Duschen. Für die Zukunft empfehlen sich eine moderne Badlüftung mit Feuchtesensor oder einfache Gewohnheiten wie regelmäßiges Stoßlüften. Einmal im Quartal können Sie zusätzlich eine Schimmelblocker-Sprühbehandlung auftragen, um den Schutz Ihres Badezimmers zu verstärken.
Mit dieser Anleitung und ein wenig handwerklichem Geschick sorgen Sie dafür, dass Ihr Bad schimmelfrei bleibt – ganz ohne teure Fachfirma. Wagen Sie den Austausch jetzt selbst und genießen Sie eine saubere, gesunde Wohlfühloase!