Herzwurmerkrankung (Dirofilaria immitis) wird über infizierte Mücken übertragen und stellt eine ernstzunehmende Gefahr für Hunde dar. Oft bleiben Infektionen lange symptomlos, sodass eine späte Diagnose aufwendige Behandlungen, Bluttests und längere Medikation erfordert. $1
Hinweis: Dieser Leitfaden basiert auf den ESCCAP-Leitlinien für Europa und Deutschland. In den USA gelten ähnliche Empfehlungen der American Heartworm Society (AHS), die ebenfalls eine ganzjährige, monatliche Prophylaxe empfehlen.
Warum Herzwurm-Prophylaxe unverzichtbar ist
Herzwürmer nisten in Herz und Lunge, verursachen Entzündungen und können unbehandelt bleibende Organschäden hinterlassen. Auch Haushunde sind gefährdet, sobald Fenster oder Türen geöffnet sind. Die Prävalenz in Europa hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, da Hunde aus Endemiegebieten importiert werden. Obwohl natürliche Infektionen in Deutschland bislang selten sind, berichten 23 % deutscher Tierärzte jährlich von 2–9 Fällen, darunter erste autochthone Infektionen.
Ganzjährige monatliche Prophylaxe
Aktuelle ESCCAP-Leitlinien (2024) empfehlen eine präventive Gabe jeden Monat, unabhängig von Jahreszeit oder Klima. Schon eine ausgelassene Dosis kann ermöglichen, dass Larven (L3/L4-Stadium) sich weiterentwickeln und eine Infektion auslösen. Legen Sie beispielsweise den 1. oder 5. jeden Monats als festen Termin fest. Erinnerungen per App wie „PfotenPlaner“ oder „Tierdoc“ helfen, keine Gabe zu vergessen.
Dosierung nach Gewicht
Hersteller und Wirkstoffe variieren; orientieren Sie sich an der Packungsbeilage und dem Rat Ihres Tierarztes. Eine allgemeine Richtlinie für orale Präparate sieht folgendermaßen aus:
Hundewicht (kg) | Empfohlene Dosierung (mg) | Häufigkeit |
---|---|---|
1 – 5 | 6 – 12 | Monatsgabe |
5 – 10 | 12 – 25 | Monatsgabe |
10 – 25 | 25 – 50 | Monatsgabe |
> 25 | > 50 | Monatsgabe |
Tipp: Wiegen Sie Ihren Hund alle paar Monate neu und passen Sie die Dosierung entsprechend an.
Praxisbeispiel: Max’ Präventionsroutine
Die Familie Müller aus Bayern besitzt den Labrador-Mix „Max“ (12 kg). Anfangs vergaßen sie die Gabe im Winter, da sie dachten, Mücken seien inaktiv. Im Frühjahr entwickelte Max Leistungsknick und leichter Husten. Ein Antigentest beim Tierarzt ergab eine Herzwurminfektion, die eine aufwendige Behandlung notwendig machte. Seitdem nutzt Familie Müller die „PfotenPlaner“-App und gibt das Präparat immer am 5. des Monats. Heute ist Max kerngesund.
Checkliste vor und nach der Gabe
- Gesundheits-Check: Kein Fieber, Erbrechen oder starke Abgeschlagenheit.
- Antigentest: Nach längerer Pause (> 6 Monate) vor Wiederaufnahme.
- Gewichtskontrolle: Aktuelles Gewicht überprüfen.
- Leckerli oder Futter anbieten: Erleichtert Tabletteneinnahme.
- Dokumentation: Datum, Dosierung und eventuelle Reaktionen notieren.
Jährliche Herzwurm-Tests: Wann und wie?
Unabhängig von der Prophylaxe empfehlen Tierärzte einen Antigen-Bluttest einmal jährlich, idealerweise beim Routinecheck. Bei Unterbrechungen von drei Monaten oder länger sollte vor Wiederaufnahme unbedingt getestet werden. Früherkennung reduziert Behandlungsaufwand und -kosten.
Offizielle Leitlinien & Statistiken
• ESCCAP (2024): Ganzjährige monatliche Prophylaxe für alle Hunde.
• Prävalenzentwicklung: Europaweite Zunahme durch Hundetransporte aus Endemiegebieten.
• Wirksamkeit: Über 95 % Infektionsreduktion bei lückenloser Gabe gemäss Studien.
Fazit: Für ein sicheres Hundeleben
Herzwurm-Prävention ist einfacher und risikoärmer als Behandlung. Eine stringente monatliche Gabe, korrekte Dosierung nach Gewicht, jährliche Tests und digitale Erinnerungen gewährleisten maximalen Schutz. Konsultieren Sie Ihren Tierarzt bei Fragen und bleiben Sie über Leitlinien-Updates informiert. So halten Sie Ihren vierbeinigen Freund langfristig gesund.