11 wichtige Hinweise für die Buchung von Billigfliegern: Worauf Reisende in Deutschland wirklich achten sollten

Warum Billigfluggesellschaften in Deutschland so gefragt sind

Mehr Urlaub für weniger Geld – ein Trend mit Tücken

Mit der wachsenden Beliebtheit von Billigfluggesellschaften (Low Cost Carrier, LCC) wie Ryanair, easyJet, Eurowings oder Wizz Air reisen immer mehr Menschen preisbewusst durch Europa und die Welt. Die günstigen Ticketpreise sind für viele Deutsche verlockend. Doch die niedrigen Kosten gehen oft mit Einschränkungen und Zusatzkosten einher. Hier erfahren Sie, wie Sie typische Fehler vermeiden und Ihr Reisebudget optimal nutzen.

1. Was unterscheidet Billigflieger von klassischen Airlines?

LCCs bieten nur das Nötigste an Bord und sparen an Service. Freigepäck, Bordverpflegung, Sitzplatzwahl oder Unterhaltungssysteme sind meist kostenpflichtige Extras. Wer die Leistungen von Lufthansa oder Swiss gewohnt ist, sollte vorab die Unterschiede prüfen.

2. Gepäckregelungen und Zusatzgebühren – das Kleingedruckte zählt

Im Grundpreis ist häufig nur ein kleines Handgepäckstück enthalten. Für größere Koffer fallen bei vielen Airlines schnell 20–50 Euro pro Strecke an, bei Übergepäck sogar deutlich mehr. Am günstigsten ist es, Gepäck direkt bei der Online-Buchung mitzubuchen – am Schalter wird es oft erheblich teurer.

3. Sitzplatzreservierung und Komfort – alles kostet extra

Wer am Fenster oder Gang sitzen will, zahlt bei LCCs oft 10–30 Euro pro Strecke. Snacks und Getränke gibt es meist nur gegen Bezahlung. Frühzeitige Sitzplatzwahl online spart Geld und Nerven.

4. Umbuchungen und Stornierungen sind fast immer teuer

Billig-Tarife lassen sich in der Regel nicht oder nur gegen hohe Gebühren ändern oder stornieren. Flexible Tarife sind teurer, lohnen sich aber bei unsicheren Plänen.

5. Unübliche Abflugzeiten und versteckte Reisekosten

Viele Billigflüge starten früh morgens oder spät abends, wenn öffentliche Verkehrsmittel nur eingeschränkt fahren. Taxifahrten zum Flughafen, z.B. in Frankfurt oder München, können schnell 50 Euro oder mehr kosten. Prüfen Sie Transferoptionen und deren Kosten vor der Buchung.

6. Terminal- und Check-in-Besonderheiten beachten

LCCs nutzen oft separate Terminals oder kleinere Airports wie Berlin-Brandenburg Terminal 2 oder Köln/Bonn Terminal 2. Informieren Sie sich rechtzeitig über den Abflugbereich, um Verspätungen oder das Verpassen des Flugs zu vermeiden.

7. Online-Check-in ist Pflicht – und hat knappe Fristen

Check-in per App oder Internet ist bei LCCs Standard. Wer zu spät ist oder am Flughafen eincheckt, zahlt oft 20–60 Euro extra. Beachten Sie die jeweiligen Fristen (meist 2 Stunden vor Abflug).

8. Bordkomfort: Erwartungen anpassen, Vorbereitung ist alles

Die Sitzabstände sind enger, Bordservice und Ausstattung minimal. Kostenlose Decken oder Unterhaltung gibt es selten. Snacks und Getränke können an Bord gekauft werden, sind aber teuer. Für längere Strecken empfiehlt es sich, Wasser und kleine Snacks mitzunehmen.

9. Endpreis berechnen – alle Zusatzkosten einkalkulieren

Die angezeigten Ticketpreise sind meist nur die Basis. Gepäck, Sitzplatzwahl, Verpflegung und Zahlungsmittelzuschläge erhöhen schnell den Gesamtpreis. Mit Vergleichsportalen wie Check24, Skyscanner oder idealo erhalten Sie einen realistischen Überblick.

10. Flugverspätungen und Ausfälle: Rechte und Vorsorge

Da LCCs meist mit knappen Flugplänen arbeiten, sind Verspätungen und Ausfälle häufiger. Nach EU-Fluggastrechten (Verordnung EG 261/2004) haben Sie bei längeren Verspätungen Anspruch auf Entschädigung. Prüfen Sie die Regelungen und bewahren Sie alle Unterlagen auf.

11. Reiseversicherung ist ratsam – auch bei Kurztrips

Billigflieger bieten nur minimale Unterstützung bei Problemen. Eine Reiseversicherung deckt Kosten bei Gepäckverlust, Verspätung oder Krankheit und ist besonders für Familien oder längere Reisen sinnvoll. Die Kosten beginnen oft ab 10–20 Euro pro Reise.

Praxisbeispiele aus Deutschland: Was schiefgehen kann

Ein Reisender musste bei Ryanair in Berlin für sein Handgepäck am Gate 60 Euro nachzahlen, weil es die erlaubte Größe überschritt. Eine Familie verpasste ihren Eurowings-Flug in Düsseldorf, weil sie den Online-Check-in verpasst hatte und am Schalter nicht mehr einchecken konnte. Solche Erlebnisse zeigen, wie wichtig Vorbereitung und Kenntnis der Regeln sind.

Checkliste für stressfreies Reisen mit Billigfliegern

  • Bei der Buchung: Alle Zusatzkosten (Gepäck, Sitzplatz, Zahlungsmittel) prüfen
  • Vor der Reise: Abflugzeit, Terminal und Check-in-Fristen klären
  • Am Reisetag: Frühzeitig anreisen, Boardingpass griffbereit halten
  • Bei Problemen: Versicherungspolice und alternative Verbindungen vorbereiten

Fazit: Mit Billigfluglinien sparen – aber nur mit guter Vorbereitung

Billigflieger sind eine echte Alternative für preisbewusste Reisende in Deutschland, wenn man die Details kennt und vorbereitet ist. Wer die wichtigsten Hinweise beherzigt, spart bares Geld und reist entspannter. Der Schlüssel liegt im genauen Hinschauen und klugen Planen.