Warum leidet unsere Haut im Winter besonders unter Trockenheit?
Kalte Luft und Heizungsluft: Unsichtbare Feinde der Hautfeuchtigkeit
In deutschen Wintern sinkt die Luftfeuchtigkeit draußen stark ab, während drinnen Heizungen die Raumluft zusätzlich austrocknen. Nach dem Waschen spannt die Haut, im Laufe des Tages zeigen sich oft Schüppchen, Juckreiz oder Rötungen. Das alles sind Anzeichen dafür, dass die Hautbarriere geschwächt ist und gezielte Maßnahmen gegen Feuchtigkeitsverlust nötig werden.
Warum braucht die Haut im Winter eine andere Pflege als im Sommer?
Im Winter reicht herkömmliche Pflege nicht mehr aus
Viele Pflegeprodukte sind für milde Bedingungen gemacht. Im Winter müssen wir gezielt Feuchtigkeit spenden und die Haut schützen. Dermatolog*innen empfehlen eine Kombination aus feuchtigkeitsspendender und barrierestärkender Pflege.
1. Richtig reinigen: Wie bleibt die Haut trotz Waschen geschmeidig?
Lauwarmes Wasser, milde Reinigung, kurze Kontaktzeit
Heißes Wasser entzieht der Haut Fett und Feuchtigkeit. Besser: Lauwarmes Wasser (ca. 32–35°C), milde, pH-neutrale Reinigungsprodukte und möglichst kurze Reinigungszeiten. Nach dem Abtrocknen die Haut innerhalb von drei Minuten eincremen.
2. Wie oft sollte im Winter gepeelt werden?
Weniger ist mehr: Einmal pro Woche genügt
Übermäßiges Peelen schädigt die Hautbarriere. Ein sanftes Peeling pro Woche reicht. Danach immer eine reichhaltige Creme auftragen. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft empfiehlt, auf Peelings mit aggressiven Wirkstoffen zu verzichten.
3. Welche Pflegeprodukte helfen wirklich gegen Trockenheit?
Cremes mit Ceramiden, Hyaluron und Glycerin
Ceramide, Hyaluronsäure, Glycerin und Panthenol spenden und speichern Feuchtigkeit. Für empfindliche Haut sind parfümfreie, allergenarme Produkte zu empfehlen. In Deutschland sind etwa CeraVe Feuchtigkeitscreme (10–16 €) oder Eucerin UreaRepair (12–18 €) in Apotheken und Drogerien erhältlich.
4. Das Geheimnis des „Layerings“: Pflege in Schichten
Mehrstufige Pflege für den ultimativen Schutz
Die Kombination aus Feuchtigkeitsserum, Lotion, Creme und abschließendem Öl sorgt für ein starkes Schutzschild. Wer unter starker Trockenheit leidet, sollte zusätzlich ein feuchtigkeitsspendendes Serum nutzen.
5. Raumklima: Wie halte ich meine Wohnung hautfreundlich?
Optimale Luftfeuchtigkeit (40–60 %), regelmäßig lüften
Im Winter fällt die Raumluftfeuchtigkeit in deutschen Haushalten oft auf unter 30 %. Luftbefeuchter (ca. 25–100 €), Zimmerpflanzen oder eine Schale Wasser auf der Heizung helfen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Zweimal täglich lüften verbessert zusätzlich das Raumklima.
6. Wie viel Wasser sollte ich trinken?
1,5–2 Liter pro Tag, wenig Koffein
Viele trinken im Winter zu wenig, weil das Durstgefühl nachlässt. Regelmäßiges Trinken ist jedoch auch für die Haut essentiell. Mindestens 1,5–2 Liter Wasser pro Tag sind ideal. Kaffee und Energydrinks am besten nur in Maßen.
7. Heizungsluft: So schützen Sie Ihre Haut vor Austrocknung
Richtiger Abstand und moderate Raumtemperatur
Sitzen Sie nicht direkt vor dem Heizkörper oder Gebläse. Ideal ist eine Raumtemperatur von 20–22 °C. Vermeiden Sie starke Zugluft und zu hohe Temperaturen, um der Haut die Feuchtigkeit nicht zu entziehen.
8. Extra-Schutz für Lippen, Hände und Füße
Dünne Hautstellen besonders intensiv pflegen
Lippen, Hände und Füße sind im Winter besonders gefährdet. Lippenpflegeprodukte (2–4 €), reichhaltige Handcremes (2–6 €) und Fußcremes (5–12 €) gibt es in jeder Apotheke und Drogerie. Abends eine großzügige Schicht auftragen, Baumwollhandschuhe oder Socken verstärken den Effekt.
9. Duschen und Baden: Wie bleibt die Haut dabei geschmeidig?
Kurz, lauwarm und direkt danach eincremen
Lange, heiße Duschen oder Bäder schaden der Haut. Duschen Sie maximal 10 Minuten mit lauwarmem Wasser und cremen Sie sich direkt danach ein. Körperlotionen und -cremes gibt es schon ab 3 €.
10. Ernährung für die Hautgesundheit
Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien einbauen
Fettreiche Fische, Nüsse, grüne Gemüse und frisches Obst fördern die Hautgesundheit. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine ausgewogene Ernährung als Basis für eine starke Hautbarriere.
11. Empfindliche oder problematische Haut: Was tun?
Bei starken Problemen Hautärztin oder Hautarzt aufsuchen
Bei Ekzemen, Neurodermitis oder starker Trockenheit ist eine fachärztliche Beratung ratsam. Vermeiden Sie aggressive DIY-Hausmittel und setzen Sie auf verträgliche, geprüfte Produkte.
FAQ und Alltagstipps
Frage: Ist im Winter eine Creme besser als eine Lotion?
Cremes sind im Winter meist die bessere Wahl, da sie mehr Fett enthalten und die Haut besser schützen.
Frage: Sollte ich bei schuppiger Haut häufiger peelen?
Tägliches Peeling ist kontraproduktiv. Einmal pro Woche reicht vollkommen.
Frage: Kein Luftbefeuchter im Haus – was tun?
Stellen Sie eine Schale Wasser auf die Heizung oder hängen Sie feuchte Handtücher im Raum auf – so lässt sich die Luftfeuchtigkeit einfach erhöhen.
Fazit: Mit kleinen Veränderungen zur gesunden Winterhaut
Regelmäßigkeit und Schutz machen den Unterschied
Winterpflege ist eine tägliche Aufgabe – kleine Routinen machen große Wirkung. Wer seine Pflege, Raumklima und Gewohnheiten anpasst, genießt auch in der kalten Jahreszeit ein angenehmes Hautgefühl. Bei anhaltenden Problemen gilt: Besser einmal zu viel die Hautärztin aufsuchen als zu wenig.
※ Dieser Artikel dient der Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Hautproblemen wenden Sie sich bitte an Fachpersonal.