10 clevere Tipps zur Stromkostensenkung im Sommer mit Klimaanlage und Ventilator

Hohe Stromkosten im Sommer? Nicht mit der richtigen Nutzung

In Deutschland steigen die Temperaturen im Sommer regelmäßig über 30 Grad – und mit ihnen die Stromrechnungen. Besonders der Betrieb von Klimaanlagen, die in immer mehr Haushalten zum Einsatz kommen, treibt den Energieverbrauch deutlich nach oben. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) machen Kühlgeräte im Sommer in privaten Haushalten bis zu 15 % des Stromverbrauchs aus.

Doch die Lösung liegt nicht zwangsläufig in Verzicht. Wer seine Geräte effizient nutzt, kann sowohl angenehm wohnen als auch den Stromverbrauch senken. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen 10 praktische Strategien, wie Sie im Sommer mit Klimageräten und Ventilatoren Strom sparen können – ganz ohne Komfortverlust.

1. Klimaanlage auf 26 °C oder mehr einstellen

Viele Menschen stellen die Klimaanlage unnötig kühl ein, etwa auf 22 °C. Dabei steigt der Stromverbrauch pro abgesenktem Grad um etwa 6 bis 8 %. Eine Einstellung auf 26 °C sorgt bereits für eine angenehme Raumtemperatur, insbesondere wenn zusätzlich ein Ventilator eingesetzt wird. Das Umweltbundesamt empfiehlt sogar, den Temperaturunterschied zur Außentemperatur möglichst gering zu halten, um gesundheitliche Belastungen zu vermeiden.

2. Ventilatoren zur Luftzirkulation kombinieren

Ventilatoren kühlen die Luft zwar nicht direkt, sorgen aber für eine schnellere Verteilung der kühlen Luft, wenn sie in Verbindung mit Klimaanlagen verwendet werden. Besonders effektiv ist der Einsatz in Deckenhöhe oder in der Nähe von offenen Türen, um kühle Luft auch in andere Räume zu leiten. Moderne Modelle verfügen über Oszillationsfunktionen und können gezielt eingesetzt werden.

3. Klimaanlage nicht ständig an- und ausschalten

Das häufige Ein- und Ausschalten führt zu höheren Anlaufströmen und erhöht den Energieverbrauch. Effizienter ist ein durchgängiger Betrieb mit einer konstanten Temperatur. Vor allem Inverter-Klimageräte, wie sie inzwischen auch von Herstellern wie Bosch oder Midea angeboten werden, regulieren die Leistung automatisch und sparen dadurch Strom.

4. Eco- und Nachtmodus bei Ventilatoren nutzen

Statt den Ventilator auf Dauerbetrieb laufen zu lassen, empfiehlt sich die Nutzung von Eco-Modus oder Schlafmodus. Diese reduzieren die Geschwindigkeit automatisch und sorgen für eine gleichmäßige, sanfte Belüftung – ideal für die Nacht. Viele Modelle von Marken wie Rowenta oder Dyson bieten zudem Timer- und Sensorfunktionen zur automatischen Steuerung.

5. Luftfilter regelmäßig reinigen

Ein verschmutzter Filter in der Klimaanlage reduziert die Effizienz und erhöht den Stromverbrauch um bis zu 15 %. Mindestens alle zwei Wochen sollte der Filter gereinigt oder ersetzt werden. Dies lässt sich bei den meisten Geräten unkompliziert selbst erledigen. Einige Klimageräte zeigen sogar an, wann ein Filterwechsel erforderlich ist.

6. Kühlung außerhalb der Spitzenzeiten planen

Zwischen 17 und 20 Uhr ist der Stromverbrauch in vielen Haushalten besonders hoch – und damit auch der Strompreis bei variablen Tarifen. Anbieter wie EnBW, E.ON oder Vattenfall bieten zeitbasierte Stromtarife an, bei denen sich das Kühlen außerhalb dieser Spitzenzeiten besonders lohnt. Eine clevere Planung des Kühleinsatzes kann so merklich die Stromkosten senken.

7. Außengerät frei halten und beschatten

Wird das Außengerät der Klimaanlage direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt oder durch Pflanzen und Möbel blockiert, sinkt die Effizienz. Ein freier Luftstrom und ggf. eine Beschattung (z. B. durch einen Sonnenschutz) tragen dazu bei, die Anlage effizienter zu betreiben und den Stromverbrauch zu senken.

8. Zeitschaltfunktionen bei Ventilatoren nutzen

Gerade in der Nacht wird der Ventilator häufig vergessen und läuft unnötig durch. Eine Timer-Funktion oder smarte Steckdosen, die sich per App steuern lassen (z. B. AVM Fritz!DECT, TP-Link Kasa), helfen dabei, den Betrieb gezielt zu begrenzen. Ein Abschalten nach 1–2 Stunden reicht meist aus, um den Schlafkomfort zu sichern.

9. Auf energieeffiziente Geräte setzen

Ältere Klimaanlagen verbrauchen oft 30–40 % mehr Strom als neue Modelle. Achten Sie beim Neukauf auf das EU-Energielabel und wählen Sie Geräte mit der Effizienzklasse A++ oder höher. Inverter-Modelle sind dabei besonders sparsam. Laut Stiftung Warentest lohnt sich der Austausch veralteter Geräte bereits nach wenigen Jahren durch die eingesparten Betriebskosten.

10. Förderprogramme und Stromtarife prüfen

Viele Energieversorger bieten Programme wie Bonuszahlungen für Lastverlagerung, Zuschüsse für smarte Thermostate oder Beratungsangebote zum Energiesparen an. Auch die Verbraucherzentrale bietet kostenlose Energieberatungen an, bei denen individuelle Einsparpotenziale aufgezeigt werden. Prüfen Sie außerdem, ob Sie von Sondertarifen für Wärmepumpen oder Photovoltaik profitieren können.

Fazit: Nachhaltiges Kühlen beginnt mit durchdachten Gewohnheiten

Obwohl moderne Technik viel zur Energieeinsparung beitragen kann, sind es oft bewusste Alltagsgewohnheiten, die den entscheidenden Unterschied machen. Wer Klimaanlage und Ventilator richtig kombiniert, regelmäßig wartet und auf Zeitschaltfunktionen setzt, kann selbst in heißen Sommern den Energieverbrauch deutlich senken – ohne auf Komfort zu verzichten.